Behinderte Nasenatmung: Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Nasenatmung

Ist die Nase „komplett zu“, haben Betroffene das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Bei einer behinderten Nasenatmung wird daher vorrangig durch den Mund geatmet. Doch das kann, zu zumindest auf längere Sicht, sogar die Entstehung von Krankheiten zur Folge haben. Bei dauerhaft verstopfter Nase sollten Betroffene daher ihren Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursachen für die behinderte Nasenatmung feststellen und eine geeignete Therapie einleiten, um die Nasenatmung zu verbessern.

Nasenatmung: Funktion und Aufgabe

Ist die Nase komplett zu und keine Luft kommt mehr hindurch, so wird dies von Betroffenen als äußerst unangenehm wahrgenommen. Dies liegt daran, dass die Nasenatmung, anders als die Mundatmung, die physiologische Atmung ist. Das bedeutet, dass ein gesunder Mensch im Ruhezustand durch die Nase atmet. Atmet ein Mensch durch den Mund, so hat dies zwei Ursachen: Entweder es liegt eine durch eine Erkrankung oder Verletzung verursachte behinderte Nasenatmung vor oder es besteht aufgrund einer körperlichen Anstrengung ein erhöhter Atemluftbedarf vor.

 

Vorteile der Nasenatmung gegenüber der Mundatmung

Bei der Nasenatmung gelangt die Luft durch die Nasenlöcher in die Nasengänge. Sie gleitet an den Nasenmuscheln vorbei und dann über den Rachen und die Luftröhre in die Bronchien. Der Mund ist bei der Nasenatmung im Regelfall geschlossen. Bei der Mundatmung gelangt die Atemluft direkt durch die Mundhöhle in den Rachenraum und dann durch die Luftröhre in die Bronchien. Der gesamte Nasenraum wird also umgangen. Aufgrund des Wegs, den die Atemluft nimmt, hat die Nasenatmung gegenüber der Mundatmung folgende Vorteile:

  • Die Atemluft wird erwärmt, bevor sie die Bronchien erreicht: Das Innere der Nase ist mit der Nasenschleimhaut ausgekleidet. Diese ist mit zahlreichen kleinen Gefäßen durchzogen und daher gut durchblutet und damit warm. Strömt die Atemluft an den Nasenschleimhäuten vorbei, wird die Luft erwärmt.
  • Die Atemluft wird befeuchtet: Über die Schleimhäute wird die eingeatmete Luft zudem angefeuchtet, bevor diese die Lunge erreicht.
  • Die Atemluft wird gereinigt, bevor sie in die Bronchien gelangt: Das Naseninnere ist mit Flimmerhärchen überzogen. Diese fangen eingeatmete Fremdkörper, aber auch Krankheitserreger ein und sorgen dafür, dass diese an der Schleimschicht der Nasenschleimhaut haften bleiben. So gebunden werden Fremdkörper und Erreger dann in Richtung Rache transportiert und gelangen mit dem Speichel in den Magen, wo sie durch die Magensäure verdaut werden.
  • Bei jedem Atemzug werden Gerüche wahrgenommen: Da bei der Nasenatmung auch der Riechnerv stimuliert wird, werden Gerüche bei jedem Atemzug wahrgenommen. Der Geruchssinn hat auch eine Schutzwirkung, die bei der Mundatmung stark eingeschränkt ist.
  • Die Nasenatmung wirkt positiv auf das vegetative Nervensystem: In Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Nasenatmung eine beruhigende Wirkung hat und unter anderem den Herzschlag dämpft. Die Mundatmung hingegen aktiviert den Sympathikus, den Gegenspieler des Parasympathikus. Der Sympathikus versetzt den Menschen in den Kampf- und Fluchtmodus. Eine dauerhafte Mundatmung sorgt dafür, dass der Betroffene permanent im Kampf- und Fluchtmodus agiert.

Nase komplett zu: Keine Luft und andere Folgen

Eine behinderte Nasenatmung führt also dazu, dass permanent durch den Mund geatmet wird. Diese Form der Atmung ist jedoch nur dann physiologisch, also gesund, wenn in Extremsituationen wie Sport oder Fluchtsituationen ein erhöhter Atemluftbedarf besteht. Ein Umstellen auf diese Ausnahmesituation kann weitreichende Folgen haben:

  • Mundtrockenheit inklusive Schäden an den Zähnen, da diese nicht mehr ausreichend mit Speichel benetzt sind.
  • Chronische Nasennebenhöhlenentzündung sowie chronische Bronchitis
  • Eine behinderte Nasenatmung vermindert die Lebensqualität.
  • Verringerung des Appetits, da Speisen weniger intensiv „schmecken“. Denn der Geschmackssinn wird auch über den Geruchssinn ergänzt.
  • Durch die eingeschränkte Nasenatmung wird auch das Mittelohr nicht mehr richtig belüftet. In der Folge kann es zu Druckgefühl und Hörveränderungen kommen.
  • Schnarchen und Störungen des Schlafrhythmus sowie in der Folge Tagesmüdigkeit und Leistungsminderung

Ursachen: So entsteht eine behinderte Nasenatmung

Es gibt unterschiedliche Ursachen dafür, dass die Nase zu ist und keine Luft mehr durch die Nase eingeatmet werden kann. Die Ursachen können vorübergehender Natur sein, akut oder chronisch. Sollte eine behinderte Nasenatmung länger als zwei Wochen bestehen, sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Zu den häufigsten Ursachen für eine gestörte Nasenatmung zählen:

  • Chronischer Schnupfen, der durch Viren oder Bakterien verursacht ist
  • Allergischer Schnupfen
  • (chronische) Nasennebenhöhlenentzündung
  • Schiefe Nasenscheidewand
  • Vergrößerte Nasenmuschel
  • Polypen in der Nase
  • Verletzungen
  • Tumoren
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Dauerhaft angewendetes abschwellendes Nasenspray
  • Fremdkörper in der Nase (vorrangig bei Kindern): Hier muss sofort ein Arzt aufgesucht werden!

Pflege der Nasenschleimhäute

Insbesondere in den Wintermonaten stellen die trockene Heizungsluft sowie immer wiederkehrende Infekte eine Belastung für die Nasenschleimhäute dar. Aber auch eine hohe Pollenbelastung, etwa im Sommer, kann die Nasenschleimhäute stark beanspruchen. Eine optimale Pflege der Nasenschleimhäute trägt zu einer Vorbeugung einer Nasenatmungsbehinderung beziehungsweise zu einer Verbesserung der Nasenatmung bei. Mit diesen einfachen Maßnahmen lassen sich die Nasenschleimhäute pflegen:

  • Verwendung von Meersalz-haltigen Nasensprays
  • Nutzen einer Nasendusche unter Verwendung von Salzlösung
  • Aus ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten (nicht nur im Sommer): Wasser und ungesüßte Tees

 

Behandlung von Polypen in der Nase

Vergrößerte Nasenpolypen können zu einer behinderten Nasenatmung führen. Je nach Größe und Ausbreitung kommen unterschiedliche Behandlungsansätze zur Anwendung:

  • Medikamentöse Behandlung mit Glukokortikoiden: Kortisonhaltige Nasensprays oder Kortison-Tabletten
  • Operation (Polypektomie): Dieser Eingriff wird in der Regel ambulant und unter lokaler Betäubung durchgeführt

 

Medikamentöse Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten

Ein normaler Schnupfen oder auch eine Allergie kann zu der Entstehung einer Nasennebenhöhlenentzündung führen. Bringen Hausmittel keine Linderung, können kurzfristig abschwellende Nasensprays verwendet werden. Diese sollten jedoch nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden, da diese selbst wiederum eine behinderte Nasenatmung verursachen können. Daher sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn eine Nasennebenhöhlenentzündung nicht innerhalb von zwei Wochen deutlich abgeklungen ist. Diese kann folgende medikamentöse Behandlungen empfehlen:

  • Schleimlösende und Sekret-fördernde Medikamente
  • Antibiotika bei eitrigen Nebenhöhlenentzündungen

 

Behandlung der Allergie, die zur behinderten Nasenatmung führt

Auch Allergien, wie zum Beispiel Pollenallergien oder Hausstauballergien, können eine behinderte Nasenatmung verursachen. Je nachdem, welcher Stoff eine Allergie auslöst, kommen unterschiedliche Behandlungsansätze in Betracht. Daher hier nur ein allgemeiner Überblick:

  • Meidung der Allergene: Möglichst den Kontakt zu Allergie-auslösenden Stoffen vermeiden.
  • Antihistamin-Nasenspray
  • Antihistamin-Tabletten
  • Kortekoid-Nasensprays
  • Hyposensibilisierung

 

Operationen zur Korrektur der Nasenform

Auch eine zu große untere Nasenmuschel sowie eine schiefe Nasenscheidewand (INTERNER LINK) können der Grund für eine behinderte Nasenatmung sein. Solche Nasenkorrekturen erfolgen in aller Regel unter Vollnarkose. Als Verfahren kommen sowohl klassische schneidende Verfahren als auch Laserbehandlungen in Betracht. Welches Verfahren in Betracht kommt, entscheidet der Behandler auf der Basis einer gründlichen Untersuchung und Beratung über die Erwartungen und Möglichkeiten.

 

Hausmittel: Tipps, um die Nasenatmung zu verbessern

Ist die Nase verstopft und man bekommt keine Luft mehr, können bewährte Hausmittel Abhilfe schaffen. Diese eignen sich immer dann, wenn keine zusätzlichen Symptome austreten und die behinderte Nasenatmung nicht länger als zwei Wochen anhält:

  • Meersalz-Nasensprays
  • Nasensprays mit ätherischen Ölen
  • Nasendusche mit Kochsalzlösung
  • Inhalation mit Kochsalzlösung oder ätherischen Ölen
  • Ausreichend Flüssigkeitszufuhr: Wasser und ungesüßte Tees
  • Abschwellendes Nasenspray: Nur kurzfristige Anwendung!

FAQ zum Thema Behinderte Nasenatmung

Nase komplett zu, keine Luft kommt durch: Ist das schlimm?

In der Erkältungswelle im Winter trifft es die meisten Menschen mehrfach: Nase komplett zu, keine Luft kommt mehr durch. Wird die behinderte Nasenatmung durch einen Schnupfen ausgelöst, dann helfen meist schon einfach Hausmittel wie Inhalieren und Meersalz-Nasenspray. Eine solche Erkältung klingt im Regelfall nach spätestens zwei Wochen ab. Behandlungsbedürftig ist eine behinderte Nasenatmung, wenn sie von Dauer ist. Auch dann, wenn diese durch einen Fremdkörper in der Nase verursacht wird, muss dringend ein Arzt aufgesucht werden.

 

Was hilft bei einer behinderten Nasenatmung?

Die Behandlung einer behinderten Nasenatmung hängt davon ab, wodurch diese verursacht wird. Bei einem grippalen Infekt helfen Meersalz-Nasenspray und Inhalation, wenn die Nase komplett zu ist und keine Luft mehr durchkommt. Hält die behinderte Nasenatmung länger an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann die genaue Ursache für die verstopfte Nase herausfinden und die geeignete Behandlung empfehlen. Je nach Ursache wird die Nasenatmung durch Medikamente oder eine Operation verbessert.

 

Wie lässt sich mit Hausmitteln die Nasenatmung verbessern?

Die beste Behandlung einer verstopften Nase ist die Vorbeugung: Hierzu gehört eine regelmäßige Pflege der Nasenschleimhäute. Besonders geeignet sind dazu Anwendungen mit einer Nasendusche mit Kochsalzlösung. Besteht bereits eine Behinderung der Nasenatmung, helfen Meersalz-Nasensprays und Nasensprays mit ätherischen Ölen. Auch Inhalationen mit Kochsalzlösung oder ätherischen Ölen verschaffen Linderung. Außerdem gilt: Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser und ungesüßten Tees achten.

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