Ratgeber Nasennebenhöhlenentzündung: Ursachen, Behandlung und Symptome der Sinusitis

Nebenhöhlenentzündung ist nicht gleich Nebenhöhlenentzündung: An der akuten Sinusitis, wie Fachleute die Nebenhöhlenentzündung nennen, erkranken Jahr für Jahr Millionen Menschen. In der Regel ist die Nebenhöhlenentzündung die Folge einer normalen Erkältungserkrankung. Es kommt zu einer verstopften Nase, Schnupfen, Kopfschmerzen und manchmal Fieber. Nach rund zwei Wochen heilt die akute Nebenhöhlenentzündung in der Regel einfach wieder ab. Anders sieht es bei der chronischen Nebenhöhlenentzündung aus. Hier kann unter Umständen sogar eine Operation notwendig werden.

Hintergrund: Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Bei den Nebenhöhlen handelt es sich um luftgefüllte Hohlräume im Gesichtsschädel. Diese sind mit der Nase über schmale Öffnungen verbunden und mit Schleimhäuten ausgekleidet. Neben den Nasennebenhöhlen, die sich links und rechts der Nase befinden, gibt es noch weitere Nebenhöhlen, die alle paarig angeordnet sind:

  • Stirnhöhlen
  • Kieferhöhlen
  • Siebenbeinhöhlen
  • Keilbeinhöhlen

Ausgelöst durch Viren, Bakterien, Allergien oder anatomische Fehlbildungen kann es zu Entzündungen der Schleimhäute in den Nebenhöhlen kommen. Am häufigsten sind die Nasennebenhöhlenentzündungen. Allerdings können sich auch die Schleimhäute in den anderen Nebenhöhlen entzünden. Sind mehrere Nebenhöhlen betroffen, so sprechen Mediziner von einer Polysinusitis beziehungsweise einer Pansinusitis, wenn alle Nebenhöhlen von der Entzündung betroffen sind.

Mediziner unterscheiden zudem zwischen einer akuten und einer chronischen Nebenhöhlenentzündung:

  • Akute Nebenhöhlenentzündung: Eine akute Nebenhöhlenentzündung tritt häufig als Folge einer Erkältung auf. Die akute Sinusitis heilt in der Regel innerhalb von 14 Tagen aus.
  • Wiederkehrende Sinusitis: Mediziner sprechen auch von rezidivierender Sinusitis. Bei dieser Form verschwinden die Symptome nach einer Weile, ohne dass die Entzündung vollständig ausheilt. Daher treten immer wieder Entzündungssymptome auf.
  • Chronische Nebenhöhlenentzündung: Von einer chronischen Nebenhöhlenentzündung sprechen Mediziner, wenn die Symptome länger als 12 Wochen anhalten.

Symptome: Welche Beschwerden werden durch eine Entzündung der Nasennebenhöhlen ausgelöst?

Eine Nasennebenhöhlenentzündung löst unterschiedliche Symptome aus, je nachdem, wodurch sie verursacht wird und ob es sich um eine akute oder eine chronische Sinusitis handelt.

Akute Nasennebenhöhlenentzündung Symptome

Die wichtigsten Symptome bei einer akuten Nebenhöhlenentzündung sind:

  • Schnupfen
  • Eitriges Nasensekret
  • Kopfschmerzen
  • Druckschmerz im Wangenbereich
  • Schmerzen, die sich durch das Vorbeugen des Oberkörpers verstärken
  • Zahnschmerzen im Oberkiefer
  • Mundgeruch

Hinzukommen können folgende Symptome bei der akuten Nebenhöhlenentzündung:

  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Schwellung unter den Augen
  • Sehstörungen

Symptome der chronischen Nebenhöhlenentzündung

Bei einer chronischen Sinusitis fallen die Symptome meist deutlich schwächer aus als bei der akuten Nebenhöhlenentzündung. Die häufigsten Symptome sind hier:

  • Einschränkung der Nasenatmung
  • Schleimiger, eitriger Nasenausfluss, meiste jedoch ohne klassischen Schnupfen
  • Akute Infektschübe mit stärkeren Schmerzen können auftreten
  • Einschränkung des Geruchs- und Geschmackssinnes
  • Mundgeruch

Ursachen: Wodurch wird eine Nasennebenhöhlenentzündung ausgelöst?

Eine Nasennebenhöhlenentzündung kann unterschiedliche Ursachen haben:

  • Erkältung oder Grippe: Im Rahmen der Erkrankung kommt es zur Schwellung der Schleimhaut in Nase und Nebenhöhlen, sodass sich das Nasensekret staut. In der Folge kommt es zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen.
  • Bakterien: Eine Nasennebenhöhlenentzündung kann auch durch Bakterien, oftmals als Folge einer durch Viren verursachten Erkältung, ausgelöst werden. Mediziner sprechen dann von der Superinfektion oder Sekundärinfektion.
  • Anatomische Engstellen in der Nase: Durch eine verkrümmte Nasenscheidewand oder große Nasenpolypen können die Nasennebenhöhlen nicht mehr optimal belüftet werden. Das führt wiederum zu einer Infektion.
  • Allergien: Nebenhöhlenentzündungen können auch die Folge von allergischen Schleimhautschwellungen sein.

Diagnose: Wie kann eine Nebenhöhlenentzündung festgestellt werden?

In der Regel heilt eine Nasennebenhöhlenentzündung innerhalb von acht bis 14 Tagen von alleine ab. Bei starken Beschwerden oder wenn die Beschwerden länger anhalten, sollten Betroffene zum Arzt gehen. Die erste Anlaufstelle ist der Hausarzt, der bei Bedarf eine Überweisung an einen HNO-Arzt zur weitergehenden Diagnostik ausstellt.

Zur Diagnose einer Nasennebenhöhlenentzündung und zur Abklärung der Ursachen stehen folgende Untersuchungen zur Verfügung:

  • Anamnese: Der Arzt fragt nach Beschwerden und seit wann diese bestehen. Außerdem wird nach Vorerkrankungen wie Allergien gefragt.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt spiegelt den Rachen und überprüft, ob ein Druckschmerz im Bereich der Nasennebenhöhlen besteht.
  • Nasenspiegelung: Hierzu wird ein Endoskop in die Nase eingeführt, um die Ausführungsgänge der Nasennebenhöhlen betrachten zu können.
  • Abstrich: Bei Bedarf kann ein Abstrich in der Nase durchgeführt werden, um die Erreger der Nasennebenhöhlenentzündung bestimmen zu können.
  • Allergietest: Dieser wird durchgeführt, wenn bei wiederkehrenden oder chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen der Verdacht besteht, dass eine Allergie die Ursache ist.
  • Röntgen-, CT- oder MRT-Untersuchung: Hierbei handelt es sich um bildgebende Verfahren, mit denen Ursachen und Ausmaß der Nasennebenhöhlenentzündung genauer festgestellt werden können.
  • Ultraschalluntersuchung: Dieses bildgebende Verfahren ist weniger genau, als die vorgenannten Verfahren. Aber eine Ultraschalluntersuchung hat keine Nebenwirkungen und kann daher auch bei Kindern und Schwangeren angewendet werden.

Therapie: Wie wird eine Nasennebenhöhlenentzündung behandelt?

Eine akute, unkomplizierte Nasennebenhöhlenentzündung lässt sich mit Hausmitteln meist recht gut behandeln:

  • Inhalation mit Salz oder speziellen Heilölen
  • Kochsalznasentropfen
  • Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
  • Brustwickel
  • Schonung, ausreichend Schlaf

Zusätzlich können folgende Medikamente eingesetzt werden:

  • Schmerzmittel: hier muss auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geachtet werden.
  • Abschwellendes Nasenspray: dieses darf nicht länger als eine Woche angewendet werden.

Spezielle Therapieansätze

  • Handelt es sich um eine bakteriell verursachte Nasennebenhöhlenentzündung, kann ein Antibiotikum eingesetzt werden.
  • Bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen können kortisonhaltige Nasenspray angewendet werden.
  • Bei allergisch ausgelösten Nasennebenhöhlenentzündungen kommen, wenn möglich, die Allergenvermeidung und sonst eine Desensibilisierung in Betracht.
  • Bei anatomischen Ursachen kommt eine Operation als Therapieansatz in Frage.

Prophylaxe: Wie kann der Entstehung einer Nasennebenhöhlenentzündung vorgebeugt werden?

Einer Nasennebenhöhlenentzündung lässt sich am ehesten durch ein starkes Immunsystem vorbeugen. Das Immunsystem lässt sich durch folgende Maßnahmen stärken:

  • Ausgewogene Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse sowie ballaststoffreicher Kost
  • Wenig Kohlenhydrate und Süßigkeiten
  • Reichlich Flüssigkeit, vor allem Wasser und ungesüßte Kräutertees
  • Regelmäßige Bewegung; bevorzugt an der frischen Luft
  • Ausreichend Schlaf
  • Richtiges Schnäutzen bei einer Erkältung: Es muss immer ein Nasenloch zugehalten werden.

© www.faceclinic.ch - powered by swoop.de