Dermabrasion von Narben: Dermatologisch-chirurgisches Verfahren zur Narbenkorrektur

Narben von Operationen, Verletzungen und Aknenarben werden von Betroffenen häufig als belastend erlebt: Sie sind, je nachdem, wo sie sich befinden, optisch störend, verursachen Schmerzen oder schränken die Bewegungsfähigkeit ein. Mithilfe der Dermabrasion lässt sich Narbengewebe entfernen. Die Dermabrasion zur Narbenbehandlung zählt zu den dermatologisch-chirurgischen Verfahren. Es darf ausschließlich von Fachärzten durchgeführt werden. Nicht zur verwechseln ist der Verfahren der Dermabrasion zur Narbenbehandlung mit dem Verfahren der Microdermabrasion.

Dermabrasion: Worum geht es?

Bei der Dermabrasion handelt es sich um ein seit Jahrzehnten bekanntes und bewährtes dermatologisch-chirurgisches Verfahren. Bei der Dermabrasion wird die oberste Hautschicht, die sogenannte Epidermis, mit Schleifgeräten abgetragen. Die Abtragung der Epidermis erfolgt bis in die tiefen Schichten. Hierfür werden rotierende Diamantschleifer oder feine Stahlbürsten verwendet. Die oberste Hautschicht wird dabei so weit abgetragen, dass die verbliebene Haut nässt oder blutet und anschwellen kann. Daher werden die behandelten Stellen nach der Dermabrasion mit speziellen Salben und einem Verband abgedeckt.

Die Dermabrasion war lange Zeit das Mittel der Wahl, um Narben, aber auch andere Hautveränderungen wie Pigmentflecken, Tattoos und Falten zu entfernen. Heute wird in diesen Fällen häufig die Lasertherapie eingesetzt. Grundsätzlich ist die Dermabrasion jedoch bis heute ein Verfahren, das zur Entfernung oder Reduktion kleinerer Narben angewendet wird. Die Anwendungsgebiete sind insbesondere:

  • erhabene Narben
  • eingesunkene Narben
  • kleine, flächige Narben.

Nicht geeignet ist die Dermabrasion für Narben, die großflächig oder wulstig sind.

Wichtig: Dermabrasion und Microdermabrasion

Nicht zu verwechseln mit der Dermabrasion ist die Microdermabrasion. Grundsätzlich liegt beiden Verfahren das gleiche Prinzip zugrunde: Bei beiden Verfahren wird Haut abgetragen. Allerdings wird bei der Microdermabrasion nur die oberste Schichte der Epidermis abgeschliffen. Bei der Dermabrasion erfolgt das Abschleifen bis in die tiefen Schichten der Epidermis.

Bei der Microdermabrasion werden kleinste Kristalle über ein Pulverstrahlgerät auf die Hautflächen „geschossen“. So kann die oberste Schicht der Haut vorsichtig abgetragen werden. Die Durchführung kann sowohl durch Fachärzte als auch durch geschulte Kosmetiker ausgeführt werden. Das Verfahren eignet sich zur Reduktion von Falten sowie zur Behandlung von Aknenarben sowie Alters- und Pigmentflecken. Für die Durchführung ist keine Betäubung erforderlich.

Ablauf: Wie wird die Dermabrasion bei Narben durchgeführt?

Die Dermabrasion zur Narbenbehandlung stellt einen operativen Eingriff dar. Daher umfasst die Behandlung mittels Dermabrasion folgende Schritte:

  • Vorgespräch
  • Operation
  • Nachbehandlung

Aufklärungsgespräche: Vor der Operation

Bevor die Narbenbehandlung per Dermabrasion durchgeführt wird, erfolgt immer erst ein ausführliches Gespräch, bei dem der behandelnde Arzt die Ziele und Erwartungen des Patienten erfragt. In diesem Gespräch gibt der Arzt auch eine Einschätzung ab, in welchem Umfang eine Reduktion der Narben durch die Dermabrasion erfolgen kann. Es erfolgt zudem eine Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen, die dieses dermatologisch-chirurgische Verfahren mit sich bringt. Hierzu gehört auch, dass darüber aufgeklärt wird, welche Maßnahmen im Vorfeld der Operation zu beachten sind. Dies betrifft insbesondere die Einnahme beziehungsweise das Absetzen von Medikamenten. Außerdem findet im Vorfeld der Dermabrasion ein Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten statt. Hier wird auch entschieden, ob die Dermabrasion der Narben im Dämmerschlaf, unter Vollnarkose oder unter lokaler Betäubung durchgeführt wird.

OP-Tag: Durchführung der Operation

Am Tag der Operation erfolgt in der Regel zunächst noch ein kurzes Gespräch mit dem Behandler. Dann wird die Narkose eingeleitet, sodass der Patient von der Dermabrasion nichts oder möglichst wenig mitbekommt. Damit dies sichergestellt ist, wird die dermatologisch-chirurgische Dermabrasion meist unter Vollnarkose oder im Dämmerschlaf durchgeführt. Bei einer Dermabrasion unter Lokalanästhesie erhält der Patient meist noch ein Beruhigungsmittel.

Sobald die Betäubung wirkt, beginnt der Arzt mit der Dermabrasion:

  • Mit einem rotierenden Diamantschleifer oder einer feinen Stahlbürste wird die oberste Hautschicht abgetragen. Wie viel genau abgetragen wird, hängt von der Art der Hautveränderung ab.
  • Im Anschluss wird eine spezielle Salbe auf die behandelten Hautstellen aufgetragen und die Wunde mit einem Verband abgedeckt. Denn durch das Abtragen der obersten Hautschicht ist die Schutzfunktion der Haut vorübergehend gestört. Auf diese Weise wird dem Eindringen von Bakterien und der Entstehung von Infektionen vorgebeugt.
  • Im Anschluss kommt der Patient in sein Zimmer oder in den Aufwachbereich der Praxis oder Klinik.

Die Dauer des Eingriffs hängt von der Größe der Hautfläche ab, die mittels Dermabrasion behandelt wird. In der Regel ist von einer Dauer von 45 bis 60 Minuten auszugehen.

Nachsorge: Was nach der Dermabrasion Narben zu beachten ist

Ob die Dermabrasion ambulant oder stationär erfolgt, hängt vom Einzelfall ab. Daher lässt sich nicht pauschal sagen, ob ein Patient bereits nach wenigen Stunden oder erst am nächsten oder übernächsten Tag wieder nach Hause gehen kann. Vor der Entlassung erhält der Patient stets Informationen zu anstehenden Nachsorgemaßnahmen. Hier erfährt der Patient, ob ein Verbandswechsel in der Praxis oder Klinik vorgenommen werden muss oder nicht.

Zudem erfolgen Hinweise zu Verhaltensmaßnahmen, die der Patient selbst befolgen sollte, um zu einem optimalen Behandlungsergebnis der Narben-Dermabrasion beizutragen:

  • Hautpflege: Die behandelten Hautpartien müssen entsprechend den Vorgaben der Klink mit speziellen Salben behandelt werden. Die Kruste, die sich auf der Wunde bilden kann, darf auf keinen Fall entfernt werden. Sonst wird das Risiko erhöht, dass sich Infektionen bilden oder neue Narben entstehen.
  • Schutz der Haut: Nach dem Eingriff muss die Hautpartie vor Hitze, Kälte aber auch reizenden Stoffen geschützt werden. Dazu gehört auch, dass die Hautstelle zunächst nicht mit Kosmetika abgedeckt werden darf. Die genaue Dauer hängt vom Einzelfall ab.
  • Sonnenschutz: Innerhalb der ersten sechs Monate nach der Dermabrasion ist die Hautfläche vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Sobald die Wunde abgeheilt ist, kann dies über das Auftragen von Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50) erfolgen. Auch der Gang ins Solarium ist innerhalb der ersten sechs Monate zu unterlassen.
  • Sport, Sauna, Schwimmbad: Innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Dermabrasion der Narben gilt Sportverzicht. Mit dem Saunieren und dem Besuch eines Schwimmbades sollte für einige Wochen pausiert werden. Denn durch die feuchte Hitze der Sauna und das Chlor im Wasser wird die sich neu bildende Hautschicht leicht gereizt.

Überblick: Risiken und Nebenwirkungen einer Dermabrasion Narben

Wie bei jeder Operation ist auch eine Dermabrasion zur Narbenbehandlung mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Neben den allgemeinen Risiken durch die Anästhesie können als Folge insbesondere folgende Nebenwirkungen auftreten.

  • Rötungen, Schwellungen und Blutergüsse im Bereich der behandelten Hautstellen.
  • Nässen und Blutungen der Wunden sowie Schmerzen
  • Wundheilungsstörungen, Entzündungen und Infektionen
  • Pigmentstörungen und Hautveränderungen sowie die erneute Bildung von Narben

In der Regel treten die Nebenwirkungen nur vorübergehend auf. Patienten können das Risiko von Nebenwirkungen verringern, indem sie sich an die Verhaltensvorgaben des Behandlungsteams halten. Zudem sollte eine Dermabrasion immer nur von qualifizierten Fachärzten durchgeführt werden.

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