Hörsturz Therapie: Ursachen, Symptome und Behandlung eines Hörsturzes beim Arzt

Ein plötzliches dumpfes Gefühl im Ohr, einseitige Ohrgeräusche, manchmal begleitet von Schwindel oder verzerrtem Hören: Das sind die Symptome eines Hörsturzes. Meist bildet sich ein Hörsturz von alleine innerhalb weniger Stunden oder maximal zwei Tagen zurück. Ist dies nicht der Fall, muss einen Hörsturz Therapie erfolgen. Diese richtet sich nach den Ursachen, die den Hörsturz ausgelöst haben. Erfahren Sie hier, wie ein Hörsturz entsteht, wie eine Hörsturz Therapie aussieht und wie Sie das Risiko für einen Hörsturz minimieren können.

 

Hintergrund: Was ist ein Hörsturz?

Der Hörsturz wird häufig auch als Ohrinfarkt bezeichnet und damit eine Parallele zum Herzinfarkt gezogen. Auch, wenn sich der plötzliche, einseitige Hörverlust für die Betroffenen darstellt, ist ein Hörsturz in der Regel kein Notfall. Ernst genommen werden sollte dieser trotzdem. Und wenn die Symptome nach zwei Tagen nicht abgeklungen sind, solle in jedem Fall eine Hörsturz Therapie bei einem Arzt abgeklärt werden.

 

Ein Hörsturz kann grundsätzlich alle Altersgruppen betreffen. Lediglich im Kindesalter tritt der „Ohrinfarkt“ nur sehr selten auf. Besonders häufig betroffen sind Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Die Angaben zur Häufigkeit von dieser Erkrankung schwanken und reichen bis zu 400 Fällen pro 100.000 Einwohnern jährlich in der Schweiz. Die Ursachen für einen Hörsturz können sehr unterschiedlich sein und von Stress bis zu neurologischen Erkrankungen wie einem Schlaganfall reichen. Je nach Ursache unterschiedet sich auch die Hörsturz Therapie.

 

Ursachen und Risikofaktoren: Wodurch wird ein Hörsturz ausgelöst?

Es ist noch nicht abschließend geklärt, was genau einen Hörsturz verursacht. In den meisten Fällen führen unterschiedliche Faktoren zu einer Durchblutungsstörung des Innenohrs, wodurch die Symptomatik eines Hörsturzes ausgelöst wird. Denn durch eine Durchblutungsstörung werden die sogenannte Schnecke im Innenohr sowie das dort angesiedelte Hörorgan nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Zudem ist der Abtransport von Stoffen vermindert. Hierdurch kommt es zu einer Beeinträchtigung der Sinnes- und Haarzellen des Hörorgans. Das hat wiederum zur Folge, dass Druckschwingungen von Schallwellen im betroffenen Ohr nicht oder nicht mehr richtig wahrgenommen werden können.

 

Es gibt jedoch mehrere mögliche Faktoren, die als Auslöser für einen Hörsturz identifiziert wurden. Diese lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:

 

Durchblutungsstörungen

Mikrozirkulationsstörungen: Eine eingeschränkte Durchblutung im Innenohr kann zu einem plötzlichen Hörverlust führen. Ursachen hierfür können unter anderem Verengungen der Blutgefäße sein.

Bluthochdruck: Erhöhter Blutdruck kann ebenfalls die Blutzirkulation beeinträchtigen und das Risiko eines Hörsturzes erhöhen.

 

Grunderkranken

Es gibt eine Reihe von Grunderkrankungen, die eine Hörsturz zur Folge haben können. Hierzu zählen Herzerkrankungen, Diabetes Mellitus und ein Schlaganfall. Denn auch diese Erkrankungen können die Durchblutung des Innenohren nachteilig beeinflussen und so eine Hörsturz verursachen.

 

Stress und psychische Faktoren

Hoher psychischer Stress oder emotionale Belastung können eine Rolle bei der Entstehung eines Hörsturzes spielen. In vielen Fällen berichten Betroffene von akutem Stress oder emotionalen Krisen, die dem Hörsturz vorausgingen.

 

Infektionen

Virusinfektionen: Viren, wie das Herpes-simplex-Virus, das Zytomegalievirus oder das Mumpsvirus, können das Innenohr und die Nervenbahnen beeinträchtigen und zu einem Hörsturz führen.

Bakterielle Infektionen: In selteneren Fällen können bakterielle Infektionen, die das Ohr oder die angrenzenden Strukturen betreffen, auch einen Hörsturz auslösen.

 

Trauma und Verschleiß

Kopfverletzungen oder ein Trauma im Bereich des Ohres können sowohl direkt zum Hörverlust führen als auch die Durchblutung des Innenohrs beeinträchtigen. Aber auch Verschleißerscheinungen im Bereich der Halswirbelsäule können einen Hörsturz verursachen.

 

Medikamentöse Einflüsse

Einige Medikamente, darunter bestimmte Antibiotika und Chemotherapeutika , können zu einem Hörsturz führen. Diese Medikamente schädigen die Haarzellen im Innenohr.

 

Hormonelle Veränderungen

Veränderungen des Hormonhaushalts, wie sie etwa während der Schwangerschaft aber auch der Menstruation auftreten, können unter Umständen ebenfalls einen Einfluss auf das Hörvermögen haben.

 

Allergien und Entzündungen

Allergische Reaktionen und Entzündungen der Nasennebenhöhlen können die Eustachische Röhre und die Ohrfunktionen beeinträchtigen und so möglicherweise zum Hörsturz beitragen.

 

Genetische Faktoren

Eine familiäre Häufung kann darauf hinweisen, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Anfälligkeit für Hörsturz spielen könnten.

 

Äußere Einwirkungen

Durch Verletzungen oder zu schweres Heben kann es dazu kommen, dass das sogenannte runde Fenster im Innenohr verletzt wird. Hierdurch entsteht eine Perilymphistel, die ebenfalls die Symptomatik eines Hörsturzes auslösen kann.

 

Weitere Risikofaktoren

Daneben zählen ein erhöhter Cholesterinspiegel sowie ein übermäßiger Nikotingenuss zu weiteren auslösenden Faktoren für einen Hörsturz.

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Symptome: Welche Beschwerden löst ein Hörsturz aus?

Ein Hörsturz ist ein plötzlich eintretender , einseitiger Hörverlust, der oft ohne erkennbare Ursache auftritt. Manche Betroffenen berichten davon, dass sie vor dem eigentlichen Hörsturz ein Druckgefühl auf dem Ohr wahrgenommen haben. Die genauen Symptome können je nach Einzelfall und Ursache des Hörsturzes variieren. Zu den häufigsten Beschwerden und Symptomen gehören:

 

Plötzlicher Hörverlust: Das Hauptsymptom ist der plötzliche Verlust des Hörvermögens, der meist einseitig auftritt.

 

Tinnitus: Einige Betroffene berichten von Ohrensausen oder einem anderen Geräusch, das häufig im hochfrequenten Bereich liegt, im Ohr. Dieses wird als Tinnitus bezeichnet .

 

Druckgefühl im Ohr: Einige Patienten verspüren ein unangenehmes Druck- oder Völlegefühl im betroffenen Ohr.

 

Schwindel: In einigen Fällen kann es auch zu Gleichgewichtsstörungen oder Schwindelgefühlen kommen.

 

Verminderte Wahrnehmung von Geräuschen: Das Verständnis von Sprache kann beeinträchtigt sein, und es kann schwierig sein, Gespräche zu verfolgen.

 

 

Diagnose: Welche Untersuchungen führt der Arzt bei Verdacht auf einen Hörsturz durch?

Halten die Symptome eines Hörsturzes länger als zwei Tage an oder treten diese in Kombination mit weiteren Symptomen auf, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren, damit bei Bedarf eine Hörsturz Therapie rechtzeitig eingeleitet werden kann. Um die Diagnose Hörsturz stellen zu können, führt der Arzt in der Regel folgende Untersuchungen durch:

 

Erhebung der Anamnese

Zunächst fragt er Arzt nach den Beschwerden und wann diese begonnen haben. Zudem fragt der Arzt nach Vorerkrankungen, Allergien und Medikamenten, die eingenommen wurden. In diesem Rahmen erfolgt auch eine Abgrenzung zu anderen möglichen Ursachen für die beschriebenen Beschwerden. Bei Bedarf wird der Arzt den Patienten an einen anderen Facharzt zur weiteren Abklärung der Symptome sowie der Behandlung überweisen.

 

Körperliche Untersuchung

Diese umfasst die Untersuchung des Ohrs mittels Ohrmikroskop. Auf diese Weise kann das Innere des Ohres betrachtet werden. Mit dieser Untersuchung kann festgestellt werden, ob ein Ohrenschmalzpfropfen die Symptome auslösen, die aks Hörsturz wahrgenommen wurden.

 

Mit dem sogenannten Weber-Versuch kann ein erster Hörtest durchgeführt werden. Hierbei wird eine Stimmgabel in Schwingung versetzt und auf den Scheitel aufgesetzt. So kann überprüft werden, ob die Hörfähigkeit auf beiden Seiten gleich gut ist.

 

Weiterführende Untersuchungen

Besteht weiterhin der Verdacht auf einen Hörsturz, wird der Arzt meist eine Tonaudiometrie durchführen. Mit dieser Untersuchung kann festgestellt werden, ab welcher Lautstärke der Patient Töne wahrnehmen kann.

 

Hörsturz Therapie: Wie behandelt der Arzt einen Hörsturz?

Wie eingangs bereits angedeutet, heilen rund 50 % aller Hörstürze von alleine wieder ab. Halten die Symptome jedoch länger als zwei Tage an, sollte ein Mediziner konsultiert werden. Denn bei schweren Fällen ist es wichtig, dass die Hörsturz Therapie möglichst zeitnah beginnt, um das Risiko für eine dauerhafte Einschränkung des Hörvermögens zu minimieren. Andernfalls besteht das Risiko, dass dauerhaft ein Tinnitus (Ohrgeräusche) zurück bleibt.

 

Je nach Ursachen des Hörsturzes, Dauer der Symptome sowie möglichen Vorerkrankungen des Patienten kommen unterschiedliche Therapieansätze in Frage. Aufgrund einer umfassenden Anamnese wird der Mediziner ein entsprechendes Therapiekonzept erstellen und bei Bedarf weitere Fachärzte in die Behandlung mit einbeziehen. Hier finden Sie einen allgemeinen Überblick über Hörsturz Therapie Maßnahmen:

 

Medikamentöse Hörsturz Therapie

 

Die medikamentöse Behandlung ist die häufigste und wirkungsvollste Methode, um einen Hörsturz zu therapieren. Hier sind die wichtigsten Medikamente im Detail:

 

Corticosteroide: Diese Medikamente sind die erste Wahl bei der Behandlung eines Hörsturzes. Sie wirken entzündungshemmend und können die Schwellung im Innenohr reduzieren. Anwendungen können oral, beispielsweise in Tablettenform, oder in Form von Injektionen direkt ins Ohr erfolgen. Bei der oralen Verabreichung wird häufig mit einer hohen Dosis begonnen, die im Verlauf reduziert wird. Die Behandlung sollte idealerweise innerhalb der ersten 72 Stunden nach Auftreten der Symptome beginnen, um die besten Chancen auf eine Wiederherstellung des Hörvermögens zu gewährleisten.

 

Durchblutungsfördernde Medikamente: Hier werden spezifische Medikamente eingesetzt, um die Mikrodurchblutung im Innenohr zu verbessern. Eine bessere Durchblutung kann dazu beitragen, dass die verletzten Zellen besser mit Nährstoffen versorgt werden und somit die Heilung gefördert wird.

 

Antivirale Mittel: Wenn ein Virus als mögliche Ursache identifiziert wird  können antivirale Medikamente verschrieben werden. Diese sind jedoch nicht immer notwendig und hängen stark von den individuellen Umständen ab.

 

Antidepressiva oder Anti-Angst-Medikamente: In bestimmten Fällen, insbesondere wenn der Hörsturz mit einer erheblichen psychischen Belastung einhergeht, können diese Medikamente zur Linderung von Symptomen wie Angst und Depression eingesetzt werden. Da ein Hörsturz häufig, zumindest auch, durch Stress verursacht wird, kann es wichtig sein, diese Spirale zu durchbrechen.

 

Operative Hörsturz Therapieansätze

Wurde der Hörsturz durch eine Verletzung des runden Fensters im Innenohr ausgelöst, so muss der Riss operativ abgedeckt werden.

Physiotherapeutische Hörsturz Therapie Ansätze

Physiotherapeutische Methoden können eine unterstützende Rolle spielen:

 

Gleichgewichtstherapie: Bei einigen Patienten kann ein Hörsturz auch das Gleichgewicht beeinträchtigen. Physiotherapeuten können spezielle Übungen anbieten, die helfen, die Koordination zu verbessern und Gleichgewichtsstörungen zu minimieren.

 

Kreisförmige Bewegungsübungen: Diese Übungen sollen die Durchblutung in den inneren Ohrstrukturen fördern. Die Techniken sind meist sanft und können helfen, die Symptome zu lindern.

 

Chirotherapie: Beie Behandlung der Hals-Wirbel-Säule kann die Symptome eines Hörsturzes verbessern und dem Neuauftreten eines Hörsturzes vorbeugen, wenn dieser durch Schäden an der Halswirbelsäule verursacht wurde.

 

 

Alternative Hörsturz Therapien

 

Obwohl die evidenzbasierte Wirksamkeit dieser Methoden oft nicht ausreichend belegt ist, ziehen einige Patienten alternative Therapieansätze in Betracht:

 

Akupunktur: Bei manchen Patienten kann Akupunktur zur Linderung von Symptomen wie Tinnitus oder Stress beitragen.

 

Homöopathie und pflanzliche Heilmittel: Einige Betroffene berichten von positiven Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln oder pflanzlichen Präparaten. Die wissenschaftliche Grundlage fehlt jedoch oft, weshalb Vorsicht geboten ist.

 

Prophylaxe: Gibt es vorbeugende Hörsturz Therapien?

Die beste Hörsturz Therapie ist die Vorbeugung: Da die meisten Hörstürze durch Stress, Bluthochdruck, Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule sowie Infektionen entstehen, lässt sich durch präventive Maßnahmen das Risiko eines Hörsturzes signifikant reduzieren. Zu diesen Prophylaxe-Maßnahmen zählen unter anderem:

 

  • Stressmanagement, um Dauerstress zu reduzieren
  • Wahrnehmung von allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen
  • Ausgleichssport, um die Halswirbelsäule zu entlasten
  • Regelmäßige Bewegung, um das Risiko von Bluthochdruck und anderen Durchblutungsstörungen zu minimieren
  • Arztbesuche bei länger anhaltenden Infekten, die sich auf das Hörvermögen auswirken

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